Berglauf-WM 2021 - Nicht für möglich gehaltenes Ergebnis in Telfes
Wer hätte das gedacht? Niemand! Und damit nehme ich mich selbst nicht aus :-).
Auch wenn der Begriff des "Wunders" beim Sport ein zugegebenermaßen stark überstrapazierter ist, was am vergangenen Sa. bei der Berglauf-WM der Senioren in Telfes im Stubaital (AT) passierte, ist, zumindest für mich, ein kleines und jedem, der mich nach diversen Operationen und Rückfällen in Rehas in den letzten drei Jahren hat durch die Gegend humpeln sehen, dürfte es ähnlich vorkommen. Allein schon die Teilnahme an der WM war schon extrem unwahrscheinlich, nachdem mich noch vor vier Wochen eine Komplett-Blockade im Knie erneut ins Krankenhaus zwang, war schon an Jogging nicht zu denken, von wettkampfmäßigem Laufen oder gar einer Berglauf-WM ganz zu schweigen. Aber gut, das MRT war recht unauffällig und nachdem die harte Arbeit der Ärzte und Physios, für die ich wirklich dankbar bin(!), sich absolut gelohnt hatten, bin ich doch viel schneller wieder fit geworden als befürchtet und habe mich ganz kurzfristig doch noch angemeldet.
Nein, ich bin nicht der typische "...ich hab gar nix trainiert und bin total schlecht drauf...." - Tiefstapler, den alle Läufer kennen und den wir alle so sehr lieben :-), aber nach meiner Vorgeschichte war ich einfach nur super happy endlich mal wieder dabei sein zu dürfen, Wettkampfluft zu schnuppern und die alten Weggefährten wiederzutreffen. Mein Anspruch war keine Medaille und auch nicht vorne darum mitzukämpfen. Oben ankommen, ohne Schmerzen und danach und an den Folgetagen noch ohne zu humpeln ein Bier trinken gehen zu können - das war mein persönliches Ziel.
Nun aber zum Rennen selbst:
Die WM-Strecke vom Ortskern von Telfes im Stubaital (AT) hinauf zum Ziel auf dem Kreuzjoch (2.135m) ist mit 11,5km Länge und den über 1.100 im Aufstieg zu überwindenden Höhenmetern für eine Senioren-WM schon sehr lang und anstrengend und stellte daher den idealen Belastungstest für's Knie dar. Ich kann nur sagen, es hat den Test mit Bravour bestanden und das Ergebnis ist unfassbar:
Nicht, dass ich es nicht auch so getrunken hätte, aber in diesem Fall war das Zielbier mal wirklich verdient :-)
Wer das mit dem verdienten Zielbier nicht glaubt, dem sei dieser Zieleinlauf hier, der eigentlich nicht mehr zu Laufen war, ans Herz gelegt :-).
Und die Feiern noch oben auf dem Kreuzjoch sowie anschließend im Festzelt bei der Siegerehrung waren fantastisch und, 3G-Regeln sei Dank, so ungezwungen, wie wir es fast verlernt hatten:
Was für ein Tag - war für ein geniales Wochenende.
Als Fazit bleiben mir im Wesentlichen nur zwei Dinge zu sagen:
1. Ich war zwar bei der WM sicher nicht der erfolgreichste, aber definitiv der glücklichste Finisher, denn ob ich sowas je wieder würde erleben dürfen, stand jahrelang in den Sternen.
und
2. Ich bin zurück!!!