Schnellster Deutscher beim Stockholm - Halbmarathon
Am 09. September fand der in Läuferkreisen schon legendäre Halbmarathon von Stockholm statt. "Legendär" war er aber, soweit mir bekannt ist, komischerweise schon bevor Claudi mir die diesjährige Teilnahme zum Geburtstag geschenkt hat :-), was zum einen an der unfassbaren Zahl von 21.000 Startern, vor allem aber zum anderen an der europaweit für einen Stadtlauf wohl einzigartigen landschaftlichen Kulisse liegt, in der man sich austoben darf. Stockholm ist ja ohnehin schon "spectacular by nature", aber da die Streckenplaner uns Läufer zudem durch die schönsten Ecken der Stadt schicken, bescheren sie einem wirklich ein unvergessliches Erlebnis.
Genug geschwärmt, jetzt zum sportlichen Ernst:
Da ich ja nun bekanntermaßen kein Halb- oder gar Ganz-Marathon-Läufer, sondern eher auf Läufen bis max. 1 Std. Dauer unterwegs bin und sowas auch nie trainiere, war ich nicht sicher, wie ich das Ganze angehen und durchziehen sollte. Also kurz den Plan gefasst, mit der Uhr eine Pace von 3:45 min/km zu kontrollieren und zu hoffen, diese Geschwindigkeit möglichst lange, im Idealfall natürlich bis ins Ziel, durchhalten zu können. So sollte eine Zeit unter 1:20 herauskommen. Es lief dann etwas anders. Irgendwie hab ich mich etwas von der Konkurrenz mitziehen lassen und so lag ich nach einer Std. auf Kurs 1:17, worüber ich selbst vermutlich am meisten erschrocken bin, plagte mich doch die Vorausahnung über das was in Ermangelung von Training über die erwähnte Std. hinaus, wahrscheinlich folgen würde. Leider lag ich diesbzgl. ziemlich richtig. Kaum zu Ende gedacht, war der Motor aus, der Tank leer, dafür Seitenstiche da und irgendjemand hatte mir heimlich Bleiplatten in die Schuhe geschmuggelt.
So musste ich auf den letzten Kilometern noch bitter Lehrgeld bezahlen, einige Plätze einbüßen und am Ende regelrecht über die Ziellinie kriechen (anders konnte man meinen Laufstil bei bestem Willen nicht mehr beschreiben :-) ), aber wenigstens in 1:19 gerade noch so unter der avisierten Zielzeit, als 59. der Gesamt- und 2. der Altersklassenwertung:
So gesehen schon alles topp!!! :-), aber womit ich nie und nimmer gerechnet hätte und was mir entsprechend auch erst viel später beim genaueren Durchforsten der Ergebnisliste aufgefallen ist, bringt mich zurück zur Überschrift. Ja, es war tatsächlich kein einziger Deutscher schneller und das wiederum wirft, ohne jetzt mehr als nötig unken zu wollen :-), die Frage auf, wohin eigentlich der als Sportförderung deklarierte Teil der Steuergelder wirklich fließt, wenn ein fast 50-jähriger alter Sack, der keinen Plan vom Halbmarathonlaufen hat, die schwarz-rot-goldenen Farben hochhalten muss :-)))? - aber gern geschehen :-)))
Vor dem Start noch gut gelaunt :-)